“Wenn wir älter sind, erinnern wir uns nicht an die erste Physikstunde zum Ohmschen Gesetz, aber an unsere gemeinsamen Veranstaltungen.”

– Herr Klingner, ehemaliger Schulleiter des Gustav-Hertz-Gymnasiums

Kaum könnte man treffender beschreiben, was das Anliegen unserer Festwoche anlässlich 20 Jahren Gustav-Hertz-Gymnasiums war. Der Bildungsauftrag von Schule umfasst mehr als das Vermitteln von Fachwissen. Er umfasst auch das soziale Interagieren, das gemeinsame Kennenlernen neuer Dinge. Die Festwoche sollte ermöglichen, Schule aus einer neuen Perspektive zu sehen.

Am Mittwoch konnten die Schüler an 31 Stationen und 11 Turnieren unterschiedlichster Art teilnehmen. Besonders beliebt bei den Workshops waren dabei vor allem Parcour, Standardtanz, HipHop und Kochen. Fußball und Fifa hatten bei den Turnieren den meisten Zulauf. Lehrer und Schüler berichteten begeistert von neuen Erfahrungen, Eindrücken und dem ein oder anderen Muskelkater. 😉

Das Volleyballturnier der Lehrer, Schüler, Mitglieder des Fördervereins und Ehemaligen war hart umkämpft. Letztendlich siegte die Mannschaft „Blockwurst“, bestehend aus ehemaligen Schülern des Jahrgangs 2002, und nahm den Pokal mit nach Hause.

15 Uhr dann öffneten sich die Tore der Schule für die Öffentlichkeit. An vielen Ständen der Schüler wurde gebastelt, gegessen, getrunken, genascht und gewonnen. Unter dem Motto „Hertz around the world“ hatte jeder Stand ein Länder- oder Städtethema. So konnte man in Las Vegas am Glücksrad drehen, in Frankreich Crêpes essen oder in China die Chinesische (Dosen-)Mauer einreisen. Zusätzlich konnten nun auch Ehemalige und Eltern unsere neue Schulkleidung kaufen, die die Schüler in der vorherigen Woche schon erworben hatten. Unser Logo prangt nun in verschiedensten Farbkombinationen auf Shirts, Poloshirts, Pullovern und Jacken.

Naturwissenschaften sind in vielfältigster Weise Teil unseres Alltags. Deshalb stand der Donnerstag ganz im Zeichen ihrer Anwendung und ihres Bezugs für unser Leben. Jede Klassenstufe hatte ihr eigenes Projekt, die meisten fanden außerhalb der Schule statt. Während die 5. Klassen sich die Köpfchen am Somawürfel zerbrachen, die 6er in der Inspirata unterwegs waren und die 7. Klassen im Leipziger Zoo Schätzaufgaben lösten (Wie viel Kilo Fleisch werden hier eigentlich pro Tag verfüttert?), lösten die 8er einen chemischen Mordfall, waren im AIDS-Zentrum oder bauten Roboter in der HTWK. Die 9er experimentierten mit alternativen Energien, die Schüler der 10. Klasse nahmen an einer Promotionsstunde in der Chemiedidaktik der Universität Leipzig teil, waren im Planetarium Schkeuditz oder folgten der KlimaTrax-Spur per Tablet durch die Innenstadt. Oberstufenschüler schließlich hatten die Qual der Wahl zwischen dem Franck-Hertz-Versuch in der Physikfakultät der Uni, Experimenten an CT und MRT der Medizinfakultät bzw. mit Brennstoffzellen im UFZ,  der Anatomischen und Zoologischen Sammlung und einer Vorlesung im Museum für Galvanotechnik.

Den krönenden Abschluss der Woche bildete der Sponsorenlauf am Freitag. Die Klassenstufen 5 bis 10 liefen jeweils 1 Stunde lang mehrere Runden á 1000 m. Fleißige Helferlein und sportbefreite Schüler setzten nach jeder Runde im Zielbereich ein Kreuzchen. Nach den Ferien erhalten die Schüler von ihren Klassenleitern eine Übersicht über ihren erlaufenen Betrag, welcher dann vom Sponsor an den Förderverein überwiesen wird. Der Tag lief trotz Mückenstichen und Brennnesselausschlag (wer durch den Wald abkürzt…) verletzungsfrei. Viele Schüler liefen weit über ihre eigenen Erwartungen hinaus, was sicher zu einiger Überraschung bei den Sponsoren führen dürfte. Lehrer und Schüler sind immer wieder gleichermaßen verwundert, zu welchen Leistungen unsere Kinder eigentlich in der Lage sind. 30 % unseres Erlöses gehen an den Verein Straßenkinder e.V.

Diese Woche, in der die Schüler unsere Schule mal auf andere Art wahrnehmen und sich aktiv an der Gestaltung des Schullebens beteiligen konnten, wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung all unserer Helfer. Seien es Externe, die am Mittwoch und Donnerstag ihr Fachgebiet oder Hobby vermittelt haben, die Streckenposten, die Ehemaligen, die zum Festakt mitsangen, die Schüler, die diesen mitgestaltet haben, die die Schulkleidung bestellt und verkauft haben, unser lieber Hausmeister Herr Eckert, unsere gute Seele Frau Nickel und natürlich alle Kollegen, die durch ihren Einsatz diese Woche zu eben solch einer Veranstaltung gemacht haben, die wir sicher nicht vergessen werden. Selbst wenn wir alt sind.