Ein kleiner Auftritt in der Thomaskirche ist für jedes Chormitglied in Leipzig ein Traum und dieser Traum wurde für den Chor unseres Gymnasiums am 23. März wahr.
Zu Ehren Johann-Sebastian Bachs wird an seinem Geburtstag (oder kurz danach) ein gemeinsames Singen verschiedener Schulchöre in der Thomaskirche organisiert.
Für den Chor des GHG heißt dies: gründliche Vorbereitung. Ein viertel Jahr vorher begann die Probezeit. Kontinuierlich arbeiteten wir in Registern an den vorzutragenden Liedern. Immerhin war der bevorstehende Tag etwas ganz besonderes. Je näher der Tag rückte, desto größer wurde unsere Aufregung. Besonders, als wir von Herrn Beers Kampf um einen Platz auf einer der Emporen erfuhren. Das mag auf Anhieb nicht wirklich besonders klingen, doch nur 3 der vertretenden Gymnasien und Schulen – die Thomasschule, die Rudolf-Hildebrand-Schule und das GHG – standen am finalen Tag als Hauptchöre auf den Emporen. Als der große Tag gekommen war, traf sich unser Chor mit anderen Chören zum gemeinsamen Einsingen und Proben in der Musikschule „Johann-Sebastian Bach“. Danach hieß es für uns auf zur Thomaskirche, um dort voller Stolz die Plätze auf der Südempore einzunehmen. Dann begann das Konzert der verschiedenen Schulen: Grundschulchöre sangen gemeinsam mit den Hauptchören oder man wechselte sich mit dem Singen ab und lauschte gespannt dem Gesang der anderen.
Das Singen war nicht nur für die Schüler gedacht – in der Kirche saß auch ein kleines Publikum, das am Ende des Konzerts gerührt mit denSchülern die Kirche verlies.
Allerdings war der Tag nach dem gemeinsamen Singen in der Thomaskirche für die Chormitglieder noch nicht beendet. Nach dem Konzert der Schulen versammelten sich alle Chorsänger auf dem Thomaskirchhof, um noch einmal die Lieder für die Passanten in der Innenstadt zu singen.
Ein pensionierter Studienrat für Musik aus Hamburg sagte nach unserer Aufführung in der Kirche ergriffen zu Herrn Beer: „Ich hätte nie für möglich gehalten, dass so viele Kinder und Jugendliche gemeinsam in einer solchen tollen und berühmten Kirche zusammen musizieren. Und vor allem in dieser Qualität – es war ergreifend und wunderbar! Als das ‚Mater Dei‘ erklang, kamen mir die Tränen!“
-Amélie F.-