Am 24.11. hatten unsere 5. Klassen besonderen Besuch: Die Autorin Judith Burger war zu Gast und stellte ihr erstes Buch Gertrude grenzenlos vor. In einer lebendigen und spannenden Lesung nahm sie die Schülerinnen und Schüler mit in das Jahr 1977 – mitten hinein in den Alltag der DDR.
Mit viel Humor, Wärme und Feingefühl berichtete Judith Burger nicht nur aus ihrem Roman, sondern auch aus ihrem eigenen Leben. Sie erzählte, wie es ist, Autorin zu sein, wie Geschichten entstehen und wie viel Arbeit und Herzblut hinter einem Buch stecken. Besonders eindrucksvoll waren ihre persönlichen Einblicke in die Kindheit und Jugend in der DDR: das Leben in einem stark kontrollierten Staat, die kleinen Alltagsrituale – aber auch die ständige Unsicherheit, die durch Überwachung und Misstrauen entstand.
Im Mittelpunkt der Lesung stand die Geschichte von Ina und Gertrude. Die neue Mitschülerin Gertrude wirkt geheimnisvoll und anders: Sie trägt Schuhe aus dem Westen, geht in die Kirche und ihre Familie steht unter Beobachtung, weil sie einen Ausreiseantrag gestellt hat. Trotz aller Warnungen und Verbote entsteht zwischen den beiden Mädchen eine enge Freundschaft. Doch je mehr Ina die staatlichen Eingriffe und die Atmosphäre der Denunziation erlebt, desto stärker beginnt sie, ihr vertrautes System zu hinterfragen.
Judith Burger verstand es hervorragend, die Themen Freundschaft, Mut und Zivilcourage kindgerecht und zugleich historisch präzise zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler hörten aufmerksam zu, stellten begeisterte Fragen und erfuhren, wie wichtig Zusammenhalt und eigene Entscheidungen – gerade in schwierigen Zeiten – sein können.
Wir bedanken uns herzlich bei Judith Burger für diesen inspirierenden Besuch und die wertvollen Einblicke in ein Stück deutscher Geschichte. Ein besonderer Dank gilt auch dem Organisationsteam und allen Beteiligten, die diese bereichernde Begegnung möglich gemacht haben.

